Von gewendelten Treppen spricht man, wenn es sich um Treppen handelt, bei denen es keinen geraden und auch keinen kreisrunden Verlauf gibt.
Hierbei entstehen dann aufgrund des gebogenen Treppenlaufs keilförmige Stufen, welche dann am Treppenauge sehr eng und an der direkt an der Treppe anschließenden Wand sehr breit sein können. Hierbei wählt derjenige, der die Treppe benutzt seine Lauflinie selbst.
Merkmale de gewendelten Treppen
Der Vorteil bei solchen Treppen liegt hauptsächlich in der Möglichkeit, die vorhandene oftmals kleine Fläche platzsparend auszunutzen.
Was den gewendelten Treppenlauf anbelangt, so kann dieser an der Austrittsseite oder auch der Antrittsseite befestigt sein, gerade dort, wo es platzmäßig am Vernünftigsten ist. Wenn eine solche Wendeltreppe um 90 Grad abbiegt, spricht man von einer viertelgewendelten Treppe.
Wenn diese eine 180 Grad Biegung vollzieht, wird von einer halbgewendelten Treppe gesprochen. Bei allen höheren Winkeln spricht man dann von einer Wendeltreppe.
Halbgewendelte Treppen
Mit dieser Treppenbauart ist viel Platz zu sparen. Deshalb werden bei fast einem Drittel aller Treppen in Ein- und Zweifamilienhäusern halbgewendelte oder auch zweiviertegewendelte Treppen eingesetzt. Dies hängt wiederum von der Grundrissform-Gestaltung sich dadurch ergebenden Stufenverziehung ab.
Halbwendelte Treppen sollten im Antritt und Austritt eine gleiche Tiefe erhalten. Dadurch wird auch die Deckenehrstellung in solchen Häuern erleichtert.
Viertelgewendelte Treppen
Ebenfalls sehr häufig zum Einsatz kommen viertelgewendelte Treppen. Hierbei entstehen durch eine Kombination von gerader und gewendelter Treppe vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten. Gegenüber eine geraden Treppe kann hier einiges an zusätzlichem Platz gewonnen werden.
Hierbei kann entweder die Wendelung im Antritt oder im Austritt liegen. Dabei ist von großer Bedeutung das fachgerechte Verziehen von den gewendelten Stufen. Hierbei sollte man die Begehbarkeit sowie der Gehrhytmus von den geraden auf die gewendelten Treppenstufen nicht zu stark gestört werden.
Wendeltreppen
Als Wendeltreppe bezeichnet man zwar unterschiedliche Varianten von gebogenen Treppen. Aber im engeren Sinne ist es nur die Treppe, die sich in einem ellipsen- oder kreisförmigen Lauf unter Einbeziehung des Podestes einmal vollständig um 360 Grad im Kreis dreht.
Ein großer Vorteil hierbei ist es, dass bei übereinander liegende Treppen, welche über mehrere Geschosswerke gehen, zwischen Treppenaustritt und einem neuen Treppenantritt kleinere Podest-Flächen dazwischen gelegt werden können. Wenn man es bei einer Wendeltreppe geometrisch betrachtet, handelt es sich um eine einläufige Treppe, welche sich dann schraubenförmig um das zentrale Treppenauge windet. Der daraus entstehende mittige Luftraum ist ein Unterscheidungsmerkmal zur Spindeltreppe, die immer um einen stützenden und vorhandenen Mittelpfosten herum verläuft.
Die ersten Wendeltreppen wurden vermutlich im Brunnenbau eingesetzt, wobei hier entlang einer zylindrischen Schachtwand herausragende Trittsteine um ein offenes Zentrum angeordnet wurden.